Wie bereits in den Vorjahren übernahm die Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW die Organisation des Gender-Kongress 2020, den das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW nun bereits zum füfnten Mal ausrichtete. Das Ministerium hatte am 11. Februar 2020 – dem internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft – in das SANAA-Gebäude auf Zeche Zollverein eingeladen. Unter dem Titel "Please Mind the Gap..." stand die ungleiche Bezahlung von Hochschulangehörigen, insbesondere Professor_innen und Mitarbeiter_innen in Technik und Verwaltung (MTV), im Zentrum der Veranstaltung. 

Wie im Gender-Report 2019 gezeigt werden konnte, besteht eine erhebliche Differenz zwischen den Gehältern von Professorinnen und Professoren. Auf der Grundlage dieses Reports wurden Strukturen und Praktiken an den nordrhein-westfälischen Hochschulen in den Blick genommen und diskutiert. Insbesondere das Besoldungssystem sowie die Verhandlungen um Leistungsbezüge waren Gegenstand der verschiedenen Beiträge und Debatten. Auch Entgeltungleichheiten im oft vernachlässigten MTV-Bereich wurden diiskutiert – mit einem kritischen Blick auf Diskriminierungspotenziale im Tarifvertrag der Länder aber auch auf Bewertungsspielräume an den Hochschulen. Die vielfältigten Perspektiven ermöglichten es, die entwickelten Handlungsempfehlungen zu präsentieren und weiterzuentwickeln.

Darüber hinaus wurden weitere Aspekte der breitgefächerten Ergebnisse des Gender-Reports 2019 aufgegriffen und weiter ausdifferenziert. Die Sichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen und geschlechtergerechte Sprache wurden dabei genauso thematisiert wie sexualisierte Diskriminierung an Hochschulen und die Vereinbarkeit von Beruf/Studium und Familie für Väter.

Die Ergebnisse des Gender-Kongresses sind in einer Tagungsdokumentation veröffentlicht, die neben den Keynotes auch den Verlauf der Podiumsdiskussion sowie die Ergebnisse der verschiedenen Workshops versammelt.