Diese Website informiert über Veranstaltungen des Netzwerks, aus dem Netzwerk und der internationalen Frauen- und Geschlechterforschung.
08.11.2023
14:00
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15:00
Uhr
Online
Im Rahmen der Berlin University Alliance untersucht das Projekt „Mehrfachbarrieren auf dem Weg zu wissenschaftlicher Exzellenz: Empirische Lösungsansätze“ Mechanismen der Marginalisierung von diversen Forschenden an deutschen Forschungseinrichtungen. Unter Forschenden sind Frauen*, rassifizierte Minderheiten, Menschen aus Arbeiter*innenklassen und mit Behinderungen weiterhin numerisch unterrepräsentiert; dies verschärft sich mit zunehmender Seniorität. Bisher liegt das Augenmerk für Lösungen disproportional auf dem Zugang und weniger auf dem längerfristigen Halten und Befördern von Laufbahnen diverser Forschender. Dieses Projekt erforscht die retrospektiven und geplanten Laufbahnen von Forschenden an deutschen Forschungsinstituten anhand einer Surveybefragung (Promovierende, Mittelbau, Professor*innen). Neben den Laufbahnen und einem Fokus auf mentale Gesundheit und Burnout werden Einstellungen zu „Diversität, Objektivität und Meritokratie in der Wissenschaft (DOMWiss-Befragung)“ unter Forschenden erfasst. Diese bilden den normativen Rahmen, in dem ungleiche Laufbahnentwicklungen und prospektive Laufbahnplanung eingebettet sind. Der Vortrag stellt den theoretischen Rahmen und das empirische Vorgehen des Projekts vor, welches sich noch in der Aufbauphase befindet.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Einladung.
10.11.2023
10:00
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18:00
Uhr
Universität Duisburg-Essen
Analysen und Perspektiven zu Zeit und Geschlecht stehen im Mittelpunkt der Tagung am 10.11.2023, die am Campus Essen stattfinden wird. Zeitkonzeptionen, -politiken und -erleben sind vergeschlechtlicht. Auch Geschlechterkonzeptionen, -politiken und -erleben sind an Zeit gebunden. Diese Verknüpfungen lotet die diesjährige Jahrestagung aus. Zeit ist eine Ressource in Bildungsprozessen zwischen biografischer Zeit und gesellschaftlichen Anforderungen. Die Bildungswissenschaftlerin Anne Schlüter wird dieses Verhältnis mit der Frage nach Möglichkeiten der „Entzeitlichung“ thematisieren. Encarnación Gutiérrez Rodríguez stellt die Frage, ob nun endlich die Zeit für migrantischen Feminismus im Sinn- und Deutungshorizont bundesrepublikanischer Politik und Wissenschaft angebrochen sein könnte. Wie Zeit und Geschlecht verknüpft sind, entfaltet Nina Klünder anhand ihrer haushaltsbezogenen Zeiterhebungsforschung. Nachtarbeit für das weibliche Geschlecht war seit Beginn der Industrialisierung ein gesellschaftliches Streitthema. Anna Horstmann zeigt in historischer Perspektive die damit verbundenen Geschlechtervorstellungen. Hanna Völkle fokussiert diese Vergeschlechtlichung der sorgenden Zeiten unter sozialwissenschaftlicher Perspektive. Um queere Zeitlichkeiten im Dokumentarfilm geht es bei der Medienwissenschaftlerin Natascha Frankenberg. Literatur ist auf der Ebene von Konstruktion und Rezeption ein Medium der Zeit. Die Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux weiß auf eine besondere Weise, Zeiten zu konstruieren, wie die Romanistin Stephanie Bung thematisiert. Im Rahmen der interdisziplinären Tagung wird zudem Beate Kortendiek nach 25-jähriger Tätigkeit für das Netzwerk FGF verabschiedet.
17.11.2023 12:00
Uhr -
18.11.2023 19:00
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Hagen
Gegenstand der interdisziplinären Tagung sind die Möglichkeiten der Reproduktionsmedizin und ihre Folgen für Familien- und Identitätsbildungsprozesse. Anlass für eine Tagung mit diesem Schwerpunkt sind gesellschaftliche Entwicklungen in Richtung einer Liberalisierung, die das Spektrum an Alternativen für Familiengründungen erweitertet und sozialkonstruktivistischen Perspektiven Raum gibt, die familiäre Bindung und Beziehungen als gesellschaftliches Konstrukt sehen. Enttraditionalisierung und Autonomisierung der Lebenspraxis, infolge dessen normativ gültige Lebensmuster erodieren, aber auch Individualisierungsprozesse, die eine „Verbindung mit jenen Vorgängen ein[gehen], welche die Moderne notorisch bestimmen, nämlich mit Rationalisierung und Ökonomisierung“ (Winkler 2023, i.V.) führen im Handlungsfeld der Nachwuchs(er)zeugung dazu, dass technische Prozesse der Machbarkeit Fragen der sozialen Folgen in den Hintergrund rücken. In der Formel vom „doing family“ (vgl. Jurczyk/Lange/Thiessen 2014) findet dieses am Machen, Planen und Berechnen orientierte Herstellen von Familie seinen modischen Ausdruck.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte dem Flyer.