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Statistiktool zur Gleichstellungsquote

Das Hochschulgesetz des Landes NRW enthält seit 2014 die Normierung einer fächerbezogenen Gleichstellungsquote (§ 37a). Ziel ist es, den Frauenanteil bei den Professuren an den Universitäten und Fachhochschulen in Trägerschaft des Landes NRW zu erhöhen. Die Quote ist am „Kaskadenmodell“ orientiert und soll in zukünftigen Berufungsverfahren Anwendung finden. Demnach bildet der Frauenanteil auf der nächstunteren Qualifikationsstufe die Zielquote für die Besetzung von Stellen (hier: Professuren). Die fächergruppenbezogenen Quoten werden innerhalb jeder Hochschule für drei Jahre definiert. Beteiligt sind das Rektorat, die Dekane und Dekaninnen, die Gleichstellungsbeauftragten sowie Mitglieder des Senats und der Fachbereichsräte. Um eine Orientierungshilfe für die Berechnung der Gleichstellungsquote nach Hochschulgesetz NRW anzubieten, hat die Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW ein Statistiktool entwickelt, das auf der Startseite des Statistikportals zugänglich ist. Das Statistiktool richtet sich an alle, die mit der Umsetzung der Quote an den Universitäten und Fachhochschulen in Trägerschaft des Landes NRW befasst sind. Darüber hinaus kann das Tool auch auf Bundesebene als Orientierungsgröße zur Berechnung einer fächerbezogenen Geschlechterquote angewendet werden.

In fünf Schritten kann – unter Berücksichtigung der Erfordernisse eines Fachbereichs bzw. einer Fakultät – eine Gleichstellungsquote errechnet werden. In den ersten Schritten wird eine spezifische Fächergruppe gebildet, für die aktuelle Professorinnenanteile ermittelt werden. Anschließend wird der bundesweite Pool der für die Besetzung einer Professur infrage kommenden Bewerber_innen bestimmt (z. B. habilitierte oder promovierte Wissenschaftler_innen). Im letzten Schritt wird für die gewählte Fächergruppe eine Gleichstellungsquote berechnet. Die Quote kann als Zielgröße für die zukünftige Besetzung von Professuren durch Frauen genutzt werden. Auch eine aktuelle Bestandsaufnahme wird abgebildet und ermöglicht so den Vergleich zwischen Ist- und Soll-Zustand der Gleichstellung auf Ebene der Professuren. Das Tool wurde im März 2015 freigeschaltet und wird im laufenden Betrieb regelmäßig aktualisiert.

Projektleitung: Beate Kortendiek | Projektmitarbeit: Ulla Hendrix, Jennifer Niegel, Johanna Forth