Die Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW erstellt im Dreijahresrhythmus den Gender-Report. Er dient zugleich als Grundlage für die Berichtsanforderungen im Rahmen des Landesgleichstellungsgesetzes NRW (§ 22). Der erste Report wurde 2010 veröffentlicht, die weiteren 2013, 2016, 2019 und 2022. Der Gender-Report umfasst drei aktuelle Teilstudien zu Geschlechter(un)gerechtigkeit an den Hochschulen in Trägerschaft des Landes NRW: Neben der Fortschreibung der Analyse hochschulstatistischer Daten mit Schwerpunkt NRW (Teil I) und der Gleichstellungspraktiken an den Hochschulen in NRW (Teil II) wird jeweils eine Schwerpunktstudie durchgeführt (Teil III).
Alle Veröffentlichungen zum Gender-Report
Der Gender-Report 2022 umfasst drei Teilstudien:
In Teil I wird die Geschlechter(un)gleichheit an den Hochschulen in NRW anhand hochschulstatistischer Daten gemessen und verglichen. Wie sind Frauen und Männer auf die Qualifizierungsstufen und Statusgruppen verteilt (vertikale Segregation) – und welche Entgeltungleichheiten zeigen sich bei Professuren und im MTV-Bereich? Welche Geschlechterungleichheiten werden sichtbar, wenn die Fächergruppen betrachtet werden (horizontale Segregation)? Die besondere Aufmerksamkeit gilt den 37 Hochschulen in Trägerschaft des Landes NRW.
In Teil II wird die Umsetzung der gesetzlichen Gleichstellungsvorgaben durch die Hochschulen analysiert und auf damit verbundene Herausforderungen eingegangen. Maßgeblich hierfür sind das Hochschulgesetz, das Kunsthochschulgesetz sowie das Landesgleichstellungsgesetz. Neben der Fortschreibung der Umsetzung von Gleichstellungsplänen, der geschlechterparitätischen Gremienbesetzung sowie der Gleichstellungsquoten werden u. a. Formen der Gleichstellungsgovernance, Maßnahmen zur Anerkennung von Geschlechtervielfalt sowie die Auswirkungen der Coronapandemie auf die Gleichstellungs- und Gremienarbeit untersucht.
In Teil III des Gender-Reports wird die Situation des akademischen Mittelbaus an Hochschulen in Nordrhein-Westfalen aus einer multidimensionalen Geschlechterperspektive untersucht. Dabei geht es um den Mittelbau nicht nur unter der Perspektive des akademischen „Nachwuchses“, sondern auch um den Blick auf aktuelle Beschäftigungsverhältnisse (auch unter Bedingungen der Coronapandemie). Arbeitszufriedenheit und Berufsperspektiven verschiedener Gruppen werden ebenso analysiert wie Erfahrungen von Benachteiligung, Unterstützung und Förderung an Hochschulen.
Projektleitung: Dr. Beate Kortendiek, Dr. Lisa Mense | Projektmitarbeit: Ulla Hendrix, Jeremia Herrmann, Dr. Heike Mauer, Jennifer Niegel