Im „Jahrbuch geschlechterbezogene Hochschulforschung“ werden regelmäßig Forschungsergebnisse zur Geschlechter(un)gleichheit an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen veröffentlicht. Die Forschungsgruppe Gender-Report der Koordinations- und Forschungsstelle des Netzwerks Frauen- und Geschlechterforschung NRW führt im Dreijahresrhythmus eine geschlechterdifferenzierte Untersuchung durch, die auf einem Methodenmix aus quantitativen und qualitativen Erhebungsverfahren basiert und die jeweils drei Teilstudien umfasst. Die Untersuchungen und Analysen beziehen sich schwerpunktmäßig auf die Situation in Nordrhein-Westfalen. Aufgrund des Faktums, dass NRW als bevölkerungsreichstes Bundesland über die dichteste Hochschullandschaft in Deutschland verfügt, sind die Ergebnisse auch bundesweit von hoher Relevanz – ebenso wie für die Hochschulforschung im und über den deutschsprachigen Raum hinaus.
Flyer | Website Jahrbuch geschlechterbezogene Hochschulforschung
Das Jahrbuch 2024 betrachtet die Situation der Beschäftigten im akademischen Mittelbau an NRW-Hochschulen. Besondere Beachtung erfahren spezifische Benachteiligungen, die mit Ungleichheitskategorien wie u. a. sozialer Herkunft, Migrations- und Rassismuserfahrungen, körperlichen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen, geschlechtlicher Vielfalt und sexueller Orientierung verbunden sind. Zugleich wird gezeigt, welche Ressourcen und Unterstützung Mittelbauangehörige im Rahmen ihrer Beschäftigung erhalten.
Im Jahrbuch 2021 steht der Gender Pay Gap in Hochschule und Wissenschaft im Fokus. In der Wissenschaft wird davon ausgegangen, dass sich Leistung an sachlichen Kriterien messen lässt und dass das Geschlecht der Forschenden und Lehrenden keinen Einfluss auf Leistung und Exzellenz hat. Die Ergebnisse zum Gender Pay Gap auf Professurebene berühren daher gleich zwei empfindliche Tabus. Der erste Tabubruch besteht darin, dass die Geschlechtsneutralität der Wissenschaft hinterfragt wird. Der zweite Tabubruch wird mit dem Sprechen über Geld begangen.