Väter in Elternzeit. Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse zwischen Paarbeziehung und Betrieb
Ein Kooperationsprojekt der TU Dortmund, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen
Leitung
Prof. Dr. (i. R.) Ilse Lenz
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Prof. Dr. Karen A. Shire
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Prof. Dr. Katja Sabisch
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Prof. Dr. Michael Meuser
TU Dortmund
MitarbeiterIn(nen)
Dr. Benjamin Neumann
Dr. Stefanie Aunkofer
Kurzbeschreibung
Das Projekt „Väter in Elternzeit. Aushandlungs- und Entscheidungsprozesse zwischen Paarbeziehung und Betrieb“ untersucht empirisch aus einer geschlechter- und ungleichheitssoziologischen Perspektive
- zum einen anhand qualitativer Paarinterviews und in einer konsequent rekonstruktiv-intersubjektiven Forschungslogik die Aushandlungen und Entscheidungsprozesse im Paar darüber, wer warum und wie lange in Elternzeit geht und welche Rolle hierbei betriebliche Bedingungen – förderliche oder nicht förderliche – spielen. Auch sollen die jeweiligen Motive der Männer, ihre Männlichkeitskonzepte und Vorstellungen von Väterlichkeit explizit erhellt werden.
- Zum anderen fragen wir, auf welche beruflichen Ermöglichungs- und Verhinderungsstrukturen Männer stoßen, wenn sie aktive Väter sein möchten. Hierzu werden Expert/innen in Betrieben der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes zur ermöglichenden und hemmenden Faktoren der Inanspruchnahme von Elternzeit von männlichen Beschäftigten befragt.
Bei der empirischen Untersuchung wird zudem regional zwischen dem Ruhrgebiet mit der niedrigsten (unter 20 %) und Bayern mit der höchsten Quote (über 30 %) männlicher Elterngeldbezieher differenziert, zwischen Vätern mit hohen und geringen vorherigen Einkommen und damit mit hohem (über 1.500 €) oder niedrigem Elterngeld (unter 500 €), mit langem (10 oder mehr Monate) und kurzen Bezug (bis zu 2 Monate) sowie mit und ohne Migrationshintergrund differenziert.
Insgesamt möchte das auf drei Jahre angelegte Projekt damit zum einen zu einer Institutionalisierung der Forschung zu Männlichkeit und Vaterschaft in der Geschlechterforschung beitragen; zum anderen zielt es auf einen Beitrag zur Ungleichheits- und Familiensoziologie, indem Ungleichheiten in der Erwerbssphäre, im familialen Engagement und in der Relationierung beider Bereiche nach Geschlecht, Einkommen, Region und Migrationshintergrund erhellt werden. Zudem bündeln mit diesem Projekt die UAMR-Geschlechterforscher_innen ihre Kompetenzen an den drei Ruhrgebietsuniversitäten.