Geschlechterverhältnisse in autoritären und hybriden Regimen
Forschungsprojekt am Institut für Politikwissenschaft (IfPol) der Universität Münster im Rahmen des Zentrums für Europäische Geschlechterstudien (ZEUGS)
Leitung
Prof. Dr. Annette Zimmer , Prof. Dr. Gabriele Wilde , , , ,
Assoziierte Professur
Deutsche und europäische Sozialpolitik
Universität Münster
MitarbeiterIn(nen)
Katharina Obuch Jasmin Sandhaus
Kurzbeschreibung
Im Fokus des geplanten Projekts steht die Untersuchung der Interdependenz von autoritären und bedingt demokratischen politisch-gesellschaftlichen Strukturen und Geschlechterverhältnissen. Dabei richtet sich das Erkenntnisinteresse auf den Zusammenhang zwischen Autokratien sowie hybriden politischen Systemen und der Festschreibung von Geschlechterverhältnissen als gesellschaftliche Machtverhältnisse, die nachhaltig eine gesellschaftliche Demokratisierung verhindern, indem sie eine umfassende Teilhabe von Frauen am öffentlichen Leben systematisch behindern bis gänzlich verunmöglichen.
Das Projekt verbindet den Regimeansatz der Vergleichende Regierungslehre und Transformationsforschung mit einer gesellschaftszentrierten Perspektive. Damit werden bisher von der politikwissenschaftlichen Forschung in autoritären und hybriden Systemen kaum in den Blick genommene Bereiche der Lebenswelt von Frauen Gegenstand der empirisch-analytischen Forschung. Es handelt sich hierbei um diejenigen gesellschaftlichen Bereiche, in denen sich die gesellschaftliche Organisation sozialer Macht- und Herrschaftsverhältnisse in Form von Regierungstechnologien vollzieht. In dem bewilligten Förderzeitraum von insgesamt zwei Jahren wird die Frage nach dem Regimeeinfluss als institutionalisiertem gesellschaftspolitischem Kontext auf die Teilhabe von Frauen am öffentlichen Leben in den Sektoren Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zunächst an den Fallbeispielen Nicaragua und Tunesien untersucht.