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Evaluation von Väterprojekten, deren Erfolgsfaktoren und von Effekten auf Praxen der Väterlichkeit der teilnehmenden Männer mit Migrationshintergrund

Leitung

Universität Duisburg-Essen

Kurzbeschreibung

Gegenstand des zweijährigen Praxisforschungsprojekts ist das noch neue Feld der Väterarbeit, das Väter mit gezielten pädagogischen Angeboten in ihrer Erziehungskompetenz stärken will, damit sie die Entwicklung und Bildung ihrer Kinder gut fördern können. In NRW haben sich viele solcher Väterprojekte entwickelt, die sich speziell an Väter mit Migrationshintergrund richten und inzwischen auch dokumentiert sind (vgl. MAIS NRW 2012). Das Projekt evaluiert sieben unterschiedliche in diesem Feld erfahrene Träger, die im 2008 gegründeten „Facharbeitskreis interkulturelle Väterarbeit NRW“ zusammenarbeiten.
Die Evaluation des Zentrums für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI), Institut der Universität Duisburg-Essen, untersucht, inwiefern die beteiligten Väterprojekte ihre Ziele erreichen und die Frage, wie sie bei der Optimierung ihrer Maßnahmen unterstützt werden können. Die Kernfrage der Evaluation ist, inwiefern mögliche Unterschiede in wichtigen inhaltlichen bzw. konzeptionellen Bereichen und in der pädagogischen Arbeit der einzelnen Väterprojekte das väterliche Engagement der teilnehmenden Väter beeinflussen: Was sind Gelingensfaktoren der Väterarbeit? In Abgrenzung zu den weit verbreiteten negativen Stereotypen über migrantische Väter setzt das Projekt an deren vorhandenen Ressourcen engagierter Väterlichkeit an, auch wenn diese begrenzt sind, insbesondere durch die erwerbsbedingt noch zu geringe väterliche Präsenz oder Schwierigkeiten väterlicher Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit (vgl. Tunç 2010).
Empirisch arbeitet das Projekt mit einem Methodenmix, wobei sowohl die Fachkräfte der Väterprojekte als auch die teilnehmenden Väter befragt werden. Die Experteninterviews ermitteln Erfahrungen der Fachkräfte wie z. B. das Erreichen der Zielgruppe, die Themen und Inhalte der Väterarbeit, die Methoden und Arbeitsformen, die Lernerfolge der Väter, Kooperation, Vernetzung usw. Die Väter, die an den Maßnahmen teilnehmen, werden mittels leitfadengestützter qualitativer Interviews und standardisierter Fragebögen befragt, insbesondere über den Alltag ihres Vaterseins, ihre Erfahrungen mit der Kindererziehung und in den Väterprojekten.
Die so im Projekt gewonnenen Erkenntnisse sollen die Weiterentwicklung des Handlungsfeldes der Väterarbeit für Väter mit Migrationshintergrund befördern. Das Projekt unterstützt außerdem Prozesse der Weiterentwicklung und Professionalisierung der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Facharbeitskreises interkulturelle Väterarbeit NRW. Darüber hinaus organisiert das ZfTI begleitende Maßnahmen für die beteiligten Väterprojekte im Facharbeitskreis wie beispielsweise Workshops.

Kategorie(n):
Migration/Globalisierung

Laufzeit:
2013 - 2014

Finanzierung:
Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen